RCD-Klassifizierung
Je nach Bauart gibt es verschiedene Arten von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs). Nachfolgend finden Sie eine ungefähre Klassifizierung von RCDs.
1. Klassifizierung von RCDs nach Zweck:
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RCDs ohne eingebauten Überstromschutz (Differenzstromschalter, siehe Abb. 1, a, b),
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RCD mit eingebautem Überstromschutz (Differentialschutzschalter, Abb. 2, a),
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verfügen über thermische und elektromagnetische Auslöser und schützen vor Überlast- und Kurzschlussströmen.
2. Nach der Steuermethode: RCD funktionell unabhängig von der Spannung, RCD funktionell abhängig von der Spannung (Abb. 2, b).
Fehlerstromschutzgeräte, die funktionell von der Spannung abhängig sind, werden wiederum unterteilt in: Geräte, die bei Spannungsunterbrechung mit oder ohne Zeitverzögerung automatisch die Stromversorgungskontakte öffnen. Bei Wiederherstellung der Spannung schließen einige Modelle dieser Geräte die Kontakte ihres Hauptstromkreises automatisch wieder, andere bleiben im ausgeschalteten Zustand, bis hin zu Geräten, die die Leistungskontakte nicht öffnen, wenn die Spannung wegfällt.
Es gibt auch zwei Versionen dieser Gerätegruppe.In einer Ausführungsform öffnet das Gerät bei einem Spannungsausfall seine Kontakte nicht, behält aber die Fähigkeit, den Versorgungsstromkreis zu öffnen, wenn ein Differenzstrom auftritt. Bei der zweiten Variante können die Geräte bei fehlender Spannung nicht stoppen, wenn ein Differenzstrom auftritt.
RCDs funktionsunabhängig von der Versorgungsspannung (elektromechanisch). Die für den Betrieb erforderliche Energiequelle – die Durchführung von Schutzfunktionen, einschließlich des Auslösevorgangs – ist das Signal selbst für das Gerät – der Differenzstrom, auf den es reagiert, RCDs, die funktionell von der Versorgungsspannung (elektronisch) abhängig sind. Ihr Mechanismus zur Durchführung des Abschaltvorgangs erfordert Strom, der entweder aus dem überwachten Netzwerk oder von einer externen Quelle bezogen wird.
Der Grund für die geringere Verbreitung elektronischer RCDs ist ihre Funktionsunfähigkeit, wenn der Neutralleiter, der sie versorgt, unterbrochen ist. In diesem Fall wird das Gehäuse des elektrischen Empfängers mit Strom versorgt, der über einen RCD mit dem Netzwerk verbunden ist und seine Kontakte nicht öffnet, wenn die Spannung verschwindet. Darüber hinaus ist ihr Einsatz trotz geringerer Kosten aufgrund der geringeren Zuverlässigkeit elektronischer Komponenten begrenzt.
Reis. 1. Schaltpläne von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen: a – zweipoliger RCD, b – vierpoliger RCD, I – Differenzstromtransformator, II – Vergleichseinheit, III – Trenneinheit, 1 – 6 – Phasenleiter, N – Neutralleiter , Azd> – Bezeichnung des Blocks zum Vergleich des Differenzstroms mit der Einstellung
Reis. 2.RCD-Stromkreise: a – mit Überstromschutz (TP – thermische Auslösung, EMR – elektromagnetische Auslösung), b – mit einem aus dem Netzwerk gespeisten elektronischen Vergleichsgerät (II), I – Differenzstromtransformator, II – Vergleichseinheit, III – Abschaltung Block
3. Nach Installationsmethode:
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RCDs zur stationären Installation,
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Tragbare RCD-Geräte, auch solche, die über Kabel angeschlossen sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um einen RCD-Stecker vom Typ A, der in eine Steckdose mit Erdungskontakt eingesteckt wird und über eine „Test“-Taste mit Nennströmen verfügt: Betrieb – 16 A, Differential – 30 mA.
4. Je nach Anzahl der Pole und Strompfade am häufigsten:
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zweipolige RCDs mit zwei geschützten Polen,
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vierpoliger RCD mit vier geschützten Polen.
Einige Hersteller produzieren auch dreipolige RCDs mit Überstromschutz.
5... Gemäß den Bedingungen der Regelung des Auslösedifferenzstroms:
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Ein RCD mit einem einzigen Nennfehlerstromwert,
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RCD mit mehreren festen Werten des Auslösedifferenzstroms.
6. Entsprechend den Betriebsbedingungen bei Vorhandensein einer Gleichstromkomponente:
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RCDs vom Wechselstromtyp reagieren auf sinusförmigen Wechseldifferenzstrom, der langsam ansteigt oder plötzlich auftritt.
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RCDs vom Typ A reagieren sowohl auf sinusförmigen Wechsel-Differenzstrom als auch auf pulsierenden Gleichstrom-Differenzstrom, der langsam ansteigt oder während einer Spitze auftritt.
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U30 Typ B reagiert sowohl auf sinusförmigen Wechselstrom-Differenzstrom als auch auf pulsierenden Gleichstrom-Differenzstrom, langsam ansteigend oder spitzenmäßig, sowie auf Gleichstrom reagierend.
7. Durch eine Zeitverzögerung:
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RCD ohne Zeitverzögerung – Typ für allgemeine Verwendung,
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Zeitverzögerter RCD – Typ S (optional).
In verzweigten Stromversorgungssystemen werden RCDs mit unterschiedlichen Bemessungsdifferenzströmen und Auslösezeiten verwendet. Am Anfang des Netzes ist ein selektiver RCD (Typ S) mit einem Differenzstrom von 300 oder 500 mA installiert. Selektive RCDs sind auch für 1000 und 1500 mA Ströme erhältlich.
Um Fehlalarme mit einem kurzfristigen Anstieg des Ableitstroms auszuschließen und einen früheren Betrieb des RCD bei nachfolgenden Leistungsstufen sicherzustellen, haben selektive RCDs eine Auslösezeit von 130 – 500 ms
Fehlerstromschutzschalter mit einem Fehlerstrom von 30 mA übernehmen die Funktion des Schutzes vor elektrischem Schlag und selektive RCDs mit einem Strom von 300 mA sorgen für den Brandschutz.
Bei einem Isolationsfehler und einem Differenzstromfluss von 300 mA oder mehr wird zuerst der RCD der unteren Schutzebene mit einem Strom von 30 mA ansprechen. In diesem Fall funktioniert ein selektiver RCD mit längerer Auslösezeit nicht und die Stromversorgung der unbeschädigten elektrischen Verbraucher bleibt bestehen.
8. Durch die Methode des Schutzes vor äußeren Einflüssen:
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RCDs mit Schutzausführung, die für ihren Betrieb kein Schutzgehäuse benötigen,
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RCDs in ungeschützter Ausführung, für deren Betrieb ein Schutzgehäuse erforderlich ist.
9. Zur Installation:
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RCD für Aufputzmontage,
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Eingebauter RCD,
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RCD-Installation von Panel zu Panel.
10. Gemäß der unverzögerten Auslösecharakteristik (für RCDs mit eingebautem Überstromschutz):
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RCD Typ B,
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RCD Typ C,
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RCD Typ D.