Klassifizierung und Kennzeichnung von Stromkabeln
Netzkabel werden praktischerweise nach der Nennspannung klassifiziert, für die sie ausgelegt sind. Auch die Art der Isolierung und die Konstruktionsmerkmale der Kabel können als Klassifizierungsmerkmale dienen.
Alle Stromkabel können entsprechend ihrer Nennbetriebsspannung bedingt in zwei Gruppen eingeteilt werden. Die Niederspannungsgruppe umfasst Kabel, die für den Betrieb in elektrischen Netzen mit isoliertem Neutralleiter vorgesehen sind Wechselspannung 1, 3, 6, 10, 20 und 35 kV mit einer Frequenz von 50 Hz. Dieselben Kabel können mit geerdetem Neutralleiter in Gleichstromnetzen verwendet werden. Solche Kabel werden mit imprägnierter Papier-, Kunststoff- und Gummiisolierung hergestellt, wobei die vielversprechendste Isolierungsart Kunststoff ist. Kabel mit Kunststoffisolierung sind einfacher herzustellen, bequem zu installieren und zu bedienen.
Die Produktion von kunststoffisolierten Stromkabeln wird derzeit deutlich ausgeweitet. Gummiisolierte Netzkabel sind in begrenzten Mengen erhältlich. Niederspannungskabel werden je nach Verwendungszweck in einadriger, zweiadriger, dreiadriger und vieradriger Ausführung hergestellt.Einadrige und dreiadrige Kabel werden in Netzen mit einer Spannung von 1-35 kV verwendet, zwei- und vieradrige Kabel werden in Netzen mit einer Spannung von bis zu 1 kV verwendet.
Das Vierleiterkabel ist für Vierleiternetze mit variabler Spannung ausgelegt. Der vierte Kern darin ist geerdet oder neutral, daher ist sein Querschnitt in der Regel kleiner als der Querschnitt der Hauptdrähte. Bei der Verlegung von Kabeln in explosionsgefährdeten Bereichen und in einigen anderen Fällen wird der Querschnitt der vierten Ader so gewählt, dass er dem Querschnitt der Hauptadern entspricht.
Zur Gruppe der Hochspannungskabel gehören Kabel, die für den Betrieb in Wechselstromnetzen von 110, 220, 330, 380, 500, 750 kV und mehr ausgelegt sind, sowie Gleichstromkabel von +100 bis +400 kV und mehr. Der Großteil der Hochspannungskabel wird derzeit mit ölimprägnierter Papierisolierung hergestellt – es handelt sich dabei um ölgefüllte Nieder- und Hochdruckkabel. Die hohe Spannungsfestigkeit der Isolierung dieser Kabel wird durch den darin herrschenden Ölüberdruck gewährleistet. Auch im Ausland haben sich gasgefüllte Kabel durchgesetzt, bei denen Gas sowohl als Isoliermedium als auch zur Erzeugung eines Überdrucks in der Isolierung eingesetzt wird. Am vielversprechendsten sind Hochspannungskabel mit Kunststoffisolierung.
Netzkabelkennzeichnungen enthalten normalerweise Buchstaben, die das Leitermaterial, die Isolierung, den Mantel und die Art des Mantelschutzes angeben. Die Kennzeichnung des Hochspannungskabels spiegelt auch dessen Konstruktionsmerkmale wider.
Kupferdrähte sind in der Kabelkennzeichnung nicht mit einem Sonderbuchstaben gekennzeichnet, Aluminiumdrähte sind mit dem Buchstaben A am Anfang der Kennzeichnung gekennzeichnet.Der nächste Buchstabe der Kabelkennzeichnung gibt das Isolationsmaterial an, imprägnierte Papierisolierungen haben keine Buchstabenbezeichnung, Polyethylenisolierungen sind mit dem Buchstaben P, Polyvinylchlorid mit dem Buchstaben B und Gummiisolierungen mit dem Buchstaben P gekennzeichnet. Dann folgt die Buchstabe, der der Art der Schutzhülle entspricht: A – Aluminium, C – Blei, P – Polyethylenschlauch, B – Polyvinylchlorid-Ummantelung, R – Gummiummantelung. Die letzten Buchstaben geben die Art der Deckung an.
Beispielsweise verfügt das Kabel der Marke SG über einen Kupferkern, eine imprägnierte Papierisolierung, einen Bleimantel und keine Schutzhüllen. Das APaShv-Kabel verfügt über einen Aluminiumkern, eine Polyethylenisolierung, einen Aluminiummantel und einen PVC-Verbundschlauch.
Ölgefüllte Kabel enthalten in ihrer Kennzeichnung den Buchstaben M (im Gegensatz zu gasgefüllten Kabeln den Buchstaben G) sowie einen Buchstaben, der die Öldruckcharakteristik des Kabels und damit verbundene Konstruktionsmerkmale angibt. Beispielsweise ist das Kabel der Marke MNS ein ölgefülltes Niederdruckkabel in einem Bleimantel mit Verstärkungs- und Schutzmantel, oder das Kabel der Marke MVDT ist ein ölgefülltes Hochdruckkabel in einem Stahlrohr.
Symbole für XLPE-Kabel
Grundmaterial
Keine Bezeichnung
Kupferader
zB PvP 1×95/16-10
A
Aluminiumdraht
usw. APvP 1×95/16-10
Dämm Material
Pvt
Isolierung aus Nähten
(vulkanisiert)
Polyethylen
Bsp. PvB 1×95/16-10
Rüstung
B
Stahlgürtelrüstung
Bsp. PvBP 3×95/16-10
Ka
Armierung aus runden Aluminiumdrähten z.B. PvKaP 1×95/16-10
Also
Panzerung aus profilierten Aluminiumdrähten, z.B. APvPaP 1×95/16-10
Hülse
NS
Polyethylenmantel
usw. APvNS 3×150/25-10
Puh
Mit Rippen verstärkter Polyethylenmantel z.B. APvПу3×150/25-10
V
PVC-Mantel zum Beispiel. APvV 3×150/25-10
Vng
PVC-Mantel
reduzierte Entflammbarkeit
usw. APvVng
G (nach der Schalenbezeichnung)
Beispielsweise eine Siebversiegelung in Längsrichtung mit wasserquellbaren Streifen. APvPG1x150/25-10
2g (nach Schalenbezeichnung)
Querabdichtung mit einem an der Schale angeschweißten Aluminiumstreifen, kombiniert mit Längsabdichtung mit wasserquellbaren Streifen, z.B. APvP2g
1×300/35-64/110
Nuklearer Typ
Keine Bezeichnung
Rundlitzenleiter (Klasse 2)
(bereit)
Runder Massivdraht (Klasse 1)
ex APvV 1×50 (kühl) 16-10