Schmelzen von Eis auf den Leitern von Stromleitungen mit einer Spannung von 6–10 kV
Während sich Luft über die Erdoberfläche bewegt, kommen warme Massen, die Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf enthalten, mit kalter Luft in Kontakt. In der Grenzschicht dieser beiden Flusenmassen werden Bedingungen für die Existenz von unterkühltem Wasserdampf geschaffen, der bei Kontakt mit Teilen von Stromleitungen bei Temperaturen unter Null Eiskristalle auf den Strukturelementen der Leitungen bildet.
Nebel-, Regen- und Niederschlagstropfen, die sich auf Drähten, Kabeln und Stützkonstruktionen mit Minustemperaturen ablagern, bilden ebenfalls Eis oder Eismassen, die um die Drähte herum gefroren sind. Dieses Phänomen nennt man Vereisung. Eis ist ein kontinuierliches festes Sediment in Form von transparentem oder gefrorenem Eis mit einer ungefähren Dichte von 0,9 x 103 kg/cm3.
Bei erheblichen Eisablagerungen sind Leitungsunterbrechungen und Brüche von Teilen der Stützen oder der Stützen selbst möglich, daher sollten Maßnahmen ergriffen werden, um Eis von den Leitern der Leitung zu entfernen.
Einphasige, zweiphasige und dreiphasige Kurzschlussstrom-Eisschmelzverfahren werden am häufigsten auf getrennten Leitungen mit einer Spannung von 6-10 kV eingesetzt. Gleichzeitig müssen im TP spezielle Transformatoren installiert werden, die nur zum Schmelzen von Eis dienen und einen Schmelzstrom liefern, der dem langfristig zulässigen Laststrom der jeweiligen Leitung entspricht oder den langfristig zulässigen Strom um nicht mehr als das 1,5-fache überschreitet .
Die Diagramme des Eisschmelzens durch einphasige, zweiphasige und dreiphasige Kurzschlussströme auf getrennten Leitungen sind in Abb. dargestellt. 1.
Hier werden am anderen Ende der Leitung künstlich eine, zwei oder drei Phasen zur Erde angeordnet. Die Spannung muss so bemessen sein, dass ein Schmelzstrom fließt, der dem zulässigen Dauerstrom der Leitung entspricht oder diesen überschreitet.
Reis. 1. Schema des schmelzenden Eises: a – mit einem abwechselnden Kurzschluss einer Phase, b – mit einem abwechselnden Kurzschluss zweier Phasen, c – mit einer Reihenschaltung zweier Phasen der Leitung (in einer Schlange), d – mit die Installation einer dreiphasigen Kurzverbindung am Ende der Leitung
Anstelle einer Kurzschlusseinrichtung am Leitungsende kann auch die Methode der Gegenschaltung (auf verschiedene Phasen durch den Leitungsleiter) von an beiden Leitungsenden installierten Transformatoren eingesetzt werden. Der entstehende Kurzschlussstrom soll dafür sorgen, dass das Eis auf den Drähten der Stromleitung schmilzt.