Inspektion der elektrischen Anlagen von Umspannwerken durch Betriebspersonal
Zu den Aufgaben des Elektrobetriebspersonals gehört die Überprüfung der Ausrüstung der Elektroanlagen. Warum sollte man die Ausrüstung überprüfen? Erstens zur rechtzeitigen Erkennung technischer Störungen, Hinweise im Betrieb der Geräte sowie zur rechtzeitigen Lokalisierung und Beseitigung einer Notfallsituation.
Das Bedienpersonal muss bei der Inspektion eines bestimmten Betriebsmittels einer elektrischen Anlage wissen, worauf es achten muss und welche Anzeichen für den normalen Betrieb des Betriebsmittels nicht charakteristisch sind. In diesem Artikel betrachten wir die Grundregeln der Inspektion, wenn Inspektionen durchgeführt werden müssen, sowie die Merkmale der Inspektion der Hauptelemente der Ausrüstung elektrischer Anlagen.
Die Inspektion der Ausrüstung der elektrischen Anlagen erfolgt durch Personal, das über eine entsprechende Ausbildung im Arbeitsschutz verfügt, Brandschutzsowie bekannte Gerätewartungsanweisungen und andere Vorschriften.Zur Überprüfung der Elektroinstallationen muss das Personal vorhanden sein III elektrische Sicherheitsgruppe.
Elektroinstallationen mit ständigem Wartungspersonal werden in der Regel mindestens zweimal täglich überprüft. Wenn im Umspannwerk kein ständiges Wartungspersonal vorhanden ist, erfolgt die Überprüfung einmal täglich.
Die Ausrüstung der elektrischen Anlagen des Umspannwerks wird regelmäßig gemäß der genehmigten Route überprüft. Das heißt, das Personal überprüft die Ausrüstung in einer strengen Reihenfolge und bewegt sich entlang der festgelegten Routen durch das Gebiet des Kraftwerks.
Zusätzlich zu den routinemäßigen Gerätekontrollen werden sogenannte außerordentliche Kontrollen durchgeführt. Zusätzliche oder außerordentliche Prüfungen werden in folgenden Fällen durchgeführt:
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bei widrigen Wetterbedingungen: bei Nebel, bei Niederschlag, Regen, Sturm, Verschmutzung, Eis;
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nach einem Gewitter. Dabei werden die Betriebsmittel offener Schaltanlagen, insbesondere Begrenzer und Spannungsbegrenzer, während eines Gewitters anhand etablierter Rekorder auf Funktionsfähigkeit überprüft;
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im Notfall. Beispielsweise ist nach der automatischen Abschaltung des Gerätes zunächst das abgeschaltete Gerät auf Beschädigungen und sonstige Hinweise im Betrieb (Ölaustritt, nicht ausgeschalteter Schalter, Außengeräusche, Brandgeruch etc.) zu prüfen. );
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nachts, um Erwärmung der Kontaktverbindungen, Entladungen und Korona der Geräte zu erkennen. In diesem Fall erfolgt die Inspektion mindestens zweimal im Monat nachts, hauptsächlich bei nasser Witterung, beispielsweise nach Regen oder starkem Nebel.
Die Ergebnisse der Geräteprüfung werden in der Betriebsdokumentation der Elektroanlage festgehalten. Nach der Überprüfung der Ausrüstung nimmt das Personal einen entsprechenden Eintrag im Einsatztagebuch vor und meldet die Ergebnisse dem höheren Einsatzpersonal – dem diensthabenden Disponenten.
Werden bei der Inspektion des Gerätes Bemerkungen oder Mängel festgestellt, so ist dies im Betriebstagebuch sowie im Gerätemängelprotokoll zu vermerken. Danach informiert das diensthabende Personal nicht nur den Disponenten über die festgestellten Bemerkungen, sondern auch die oberste Leitung (Ingenieurwesen und technisches Personal des Unternehmens) zur Planung von Arbeiten zur Behebung der Störungen im Betrieb der Geräte.
In manchen Fällen, beispielsweise wenn ein Unfall festgestellt wird, der die Sicherheit von Personen und die Unversehrtheit der Anlage gefährden kann, muss das Bedienpersonal selbstständig Sofortmaßnahmen ergreifen, um die entstandene Gefahr zu beseitigen.
In allen anderen Fällen benachrichtigt das Bedienpersonal bei Feststellung von Mängeln im Betrieb der Anlage zunächst das leitende Personal und führt dann unter dessen Anleitung die Beseitigung der eingetretenen Notsituation durch.
Nun überlegen wir, worauf bei der Überprüfung des einen oder anderen Geräts in einer Elektroinstallation, insbesondere einer Umspannstation, zu achten ist.
Spartransformatoren und Transformatoren
Das erste, worauf Sie bei der Überprüfung dieser Geräte achten sollten, ist das Fehlen von Fremdgeräuschen beim Betrieb des Transformators (Spartransformators).Das Vorhandensein von Geräuschen, die für den normalen Betrieb des Transformators untypisch sind, weist darauf hin, dass eine Fehlfunktion des einen oder anderen Strukturelements möglich ist.
Die Erdung vorhandener elektrischer Geräte ist eine der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz des Servicepersonals vor Stromschlägen. Bevor Sie sich einem funktionierenden (Auto-)Transformator nähern, müssen Sie daher sicherstellen, dass die Erdungsschiene vorhanden und intakt ist.
Es ist außerdem erforderlich, den Ölstand im Transformatorkessel und im Lastschalter zu überprüfen. Als allgemeine Regel gilt, dass der Ölstand am Messgerät nahe der Umgebungstemperatur liegen sollte. In diesem Fall ist die Strombelastung des Transformators zu berücksichtigen. Der Ölstand im leeren Transformator muss der durchschnittlichen Umgebungstemperatur entsprechen.
Wird der Transformator belastet, liegt sein Ölstand in der Regel etwas über der Umgebungstemperatur, da sich bei Belastung des Transformators dessen Wicklungen und damit auch sein Kühlmedium, also das Transformatoröl, erwärmen.
Zusätzlich zu dem am Transformatorkesselexpander installierten Manometer und dem Lastschalter sind Thermometer installiert, die die Temperatur der oberen und unteren Ölschicht anzeigen. Die Messwerte dieser Thermometer werden auch bei der Transformatorinspektion aufgezeichnet.
Die zulässigen Werte dieser Thermometer sind im Reisepass des Leistungstransformators (Spartransformators) angegeben und werden auch in der technischen Dokumentation für die Wartung elektrischer Anlagen, insbesondere in den Regeln für den technischen Betrieb elektrischer Anlagen für Kraftwerke, angegeben und Netzwerke.
Bei der Inspektion muss die Funktionsfähigkeit des Kühlsystems des Transformators (Spartransformators) überprüft werden. In der Regel werden in Zeiten hoher Temperaturen zusätzliche Kontrollen organisiert, um Unregelmäßigkeiten im Betrieb des Transformators (Spartransformators) und Fehlfunktionen des Kühlsystems rechtzeitig zu erkennen.
Sollte die automatische Einschaltung des Kühlsystems nicht funktionieren, muss diese bei Erreichen einer bestimmten Temperatur des Transformatoröls und der Last manuell eingeschaltet werden. Beispielsweise erfolgt das automatische Einschalten des Belüftungssystems eines Leistungstransformators mit Kühlsystem D, wenn die Temperatur der oberen Ölschichten 550 °C erreicht oder wenn der Transformator auf den Nennwert belastet wird. Daher muss das Servicepersonal die Messwerte der Transformatorthermometer sowie das Lastniveau überwachen und gegebenenfalls das Inflatorsystem rechtzeitig einschalten.
Darüber hinaus sollten Sie auf folgende Punkte achten:
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die Unversehrtheit und das Fehlen von Verschmutzung der Isolierung der Transformatordurchführungen;
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Öldruck in ölgefüllten Buchsen;
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fehlende Erwärmung der Kontaktverbindungen;
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die Unversehrtheit des Sicherheitsventils im Abgasrohr;
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Zustand von Kieselgel in Lufttrocknern;
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Fehlen äußerer Schäden, insbesondere Öllecks am Transformatorkessel sowie an Elementen des Kühlsystems;
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Verfügbarkeit von primären Feuerlöschgeräten und deren Übereinstimmung mit den Anforderungen der Brandschutzvorschriften.
Strom- und Spannungswandler
Bei der Prüfung von Strom- und Spannungswandlern aller Spannungsklassen ist Folgendes zu beachten:
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Ölstand und keine Ölleckage bei Öl, SF6-Gasdruck bei gasisolierten VT und TT;
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Fehlen äußerer Anzeichen einer Beschädigung der Isolierung von Durchführungen, Gehäusen sowie sekundären Schaltkreisen;
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Fehlen von Außengeräuschen und Knistern.
SF6-, Öl- und Vakuum-Leistungsschalter
Allgemeine Punkte, die Sie bei der Prüfung von Hochspannungsschaltern, unabhängig von deren Typ, beachten sollten:
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die Unversehrtheit und das Fehlen von Verunreinigungen der Isolierung der Durchführungen;
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fehlende Erwärmung der Kontaktverbindungen;
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Fehlen von Geräuschen und Knistern im Tank (Pol) des Schalters;
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Funktionsfähigkeit der Beheizung der Antriebsschränke und des Schalttanks (bei niedrigen Temperaturen);
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das Vorhandensein und die Integrität der Erdungsschiene des Leistungsschaltertanks;
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die Integrität der sekundären Schaltkreise des Leistungsschalters;
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Übereinstimmung der Schaltstellungsanzeiger mit ihrem tatsächlichen Zustand.
Bei der Prüfung des Ölschalters sollten Sie zusätzlich zu den oben genannten Punkten auf den Ölstand im Schaltertank und dessen Farbe achten. Transformatorenöl ist in der Regel hell, gelblich. Wenn das Öl dunkel ist, muss es gewechselt werden, da dieses Öl seine isolierenden und lichtbogenbildenden Eigenschaften nicht vollständig entfaltet.Der Ölstand im Schalttank sollte ungefähr der durchschnittlichen Umgebungstemperatur entsprechen.
Achten Sie bei der Prüfung von SF6-Leistungsschaltern auf den SF6-Gasdruck. Auf dem Typenschild des Leistungsschalters ist üblicherweise der SF6-Gasdruck im Leistungsschalter gegenüber der Umgebungstemperatur aufgetragen (Nominaldichtekurve). Daher ist es bei der Überprüfung der Ausrüstung, einschließlich des SF6-Schutzschalters, erforderlich, die aktuelle Lufttemperatur aufzuzeichnen. Basierend auf den erhaltenen Daten wird der Schluss gezogen, dass der tatsächliche Druck des SF6-Gases im Leistungsschalter dem Nenndruck für einen bestimmten Wert der Umgebungstemperatur entspricht.
Trennschalter
Bei der Prüfung von Trennschaltern aller Spannungsklassen sind folgende Punkte zu beachten:
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die Unversehrtheit der Stütz- und Zugisolatoren, das Fehlen starker Verschmutzung der Isolierbeschichtung;
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die Integrität der Erdschleife, flexible Verbindungen;
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bei Erwärmung des Antriebs – seine Funktionsfähigkeit bei niedrigen Temperaturen;
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Fehlen sichtbarer Schäden an den Strukturelementen des Trennschalters und des Antriebs.
Inspektion von Abschirmungen, Installationen, Schutzplatten
Bei der Überprüfung der Ausrüstung des Umspannwerks ist einer der Schritte die Überprüfung der Ausrüstung der allgemeinen Leitstelle des Umspannwerks (Schalttafel). In diesem Fall werden Wechsel- und Gleichstromplatinen, Schutztafeln, Tafeln zur Automatisierung und Steuerung von Ausrüstungselementen, Akkumulatoren, Ladegeräte, Kommunikationsschränke, Telemechanik und Strommessung untersucht.
Bei der Überprüfung von AC- und DC-Platinen sollten Sie auf die Position von Schaltern, Leistungsschaltern, Busspannungspegeln und das Fehlen externer Signale achten.
Achten Sie bei der Inspektion der Schutzplatten des Geräts auf Folgendes:
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Übereinstimmung der Position der Schaltgeräte mit dem tatsächlichen Schema der Unterstation gemäß der Karte der Schaltgeräte einer bestimmten Verbindung;
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Mangel an externen Signalen;
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die Ein-Stellung der Leistungsschalter, die die Schutzeinrichtungen versorgen.
Darüber hinaus erfasst das Bedienpersonal bei der Inspektion der Geräteschränke die notwendigen Daten in den entsprechenden Protokollen und prüft bei Bedarf die Funktion der Geräte und misst die wichtigsten elektrischen Größen. Zum Beispiel Ablesen von Amperemeter, Wattmeter, Voltmeter, Überprüfung der Wirksamkeit des Schutzes von Stromleitungen (Austausch von Hochfrequenzsignalen), Festlegung des Wertes des Differenzstroms der DZSh-Geräte des Umspannwerks usw.
Bei einer täglichen Überprüfung der Batterie wird die Spannung der Kontrollzellen (Bänke) und die Dichte des Elektrolyten (bei Blei-Säure-Batterien) gemessen. Auch die Batterieladegeräte werden überprüft, der Batteriespannungswert und der Ladestrom werden erfasst. Bei der Überprüfung eines Akkus müssen alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, die in der Anleitung zur Wartung des einen oder anderen Batterietyps vorgesehen sind. Darüber hinaus ist die Funktionsfähigkeit der Zu- und Abluft- und Heizungsanlagen des Batterieraums zu prüfen.
Abschließend ist festzuhalten, dass die Inspektion elektrischer Anlagen von Umspannwerken gemäß den Anforderungen der Regeln für den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen und unter Verwendung der erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung durchgeführt werden muss.