Brandbekämpfung in Elektroanlagen
Die Elektroinstallation unterliegt einer erhöhten Gefahr, bei der neben der Gefahr durch Elektrizität noch weitere Gefahrenfaktoren auftreten. Eine davon ist die Brandgefahr beim Betrieb elektrischer Anlagen. Die Einhaltung aller Brandschutzmaßnahmen in Elektroinstallationen kann die Möglichkeit eines Brandes nicht vollständig ausschließen.
Die Praxis beim Betrieb elektrischer Anlagen zeigt, dass es viele unvorhergesehene Situationen gibt, die zu Bränden führen. Um den Brandschutz zu gewährleisten, muss das Servicepersonal daher wissen, wie man Brände in verschiedenen Situationen löscht. Beachten Sie die Grundregeln und Empfehlungen zum Löschen von Bränden in Elektroinstallationen.
Brandursachen in Elektroinstallationen
Brände verursachen erhebliche Sachschäden und können zu Unfällen führen. Um die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen einzuhalten, müssen zunächst alle möglichen Ursachen dieses negativen Phänomens ermittelt werden. Berücksichtigen Sie die Hauptursachen für Brände in Elektroinstallationen.
Notfallmodi elektrischer Geräte
Überlast und Kurzschluss sind auf den Notbetrieb zurückzuführen. Alle Geräte sind für den normalen Betrieb bei einem bestimmten Laststrom ausgelegt. Bei Überschreitung dieses Wertes, also bei Überlastung, erhitzen sich die stromführenden Teile und Kontakte, was schließlich zu einem Brand führen kann, wenn der Schutz den überlasteten Teil des Stromnetzes nicht sofort abschaltet. Die erste Brandursache ist also eine Überlastung der Ausrüstung ohne angemessenen Schutz.
Der zweite Grund ist ein Kurzschluss... Ein Kurzschluss tritt bei Schäden an Geräten und Stromleitungen auf und geht mit großen Strömen einher, die das Gerät in Sekundenschnelle beschädigen und zu dessen Brand führen. Im Falle einer Panne ist es sehr wichtig, dass der Schutz ordnungsgemäß funktioniert und den beschädigten Bereich in Sekundenbruchteilen abschaltet, um die negativen Folgen dieses Phänomens zu verhindern.
Die Brandursache im Kurzschlussfall kann nicht nur ein Fehler im Schutz sein, sondern auch die Besonderheiten seiner Funktionsweise. Um die Selektivität des Schutzbetriebs zu gewährleisten, wird eine der Stufen mit einer gewissen Zeitverzögerung ausgeführt. Und wenn in dem Bereich, in dem der Schutz wirkt, bei kurzer Einwirkung ein Fehler aufgetreten ist, kann diese Zeit ausreichen, um einen Brand auszulösen. Beispielsweise kann ein einziger Funke ausreichen, um ölgefüllte Geräte zu zünden.
Unter Berücksichtigung der Funktionsweise des Geräts ist es erforderlich, die Funktionsweise des Geräts im defekten Zustand, bei dem es sich ebenfalls um einen Notfall handelt, gesondert hervorzuheben. In diesem Fall sprechen wir über:
-
elektrische Geräte, die Schäden an internen Strukturelementen, Antrieben, Steuer- und Schutzschaltungen aufweisen;
-
lose Kontaktverbindungen;
-
Unstimmigkeiten im Druck und Füllstand von Gasen und Flüssigkeiten, die den Betrieb bestimmter Geräteelemente gewährleisten, sowie deren vorzeitiger Austausch;
-
übermäßige Verschmutzung der Isolierung.
Der Betrieb des Geräts im nicht funktionsfähigen Zustand führt früher oder später zu Schäden mit hoher Brandwahrscheinlichkeit. Der Ausfall der Ausrüstung ist eine Folge der Nichteinhaltung der Anforderungen an Betrieb, Wartung und Inspektion der Ausrüstung. Das heißt, die Ursache des Brandes ist die Tatsache, dass die Ausrüstung in einen defekten Zustand gebracht wurde.
Darüber hinaus können Notsituationen in elektrischen Anlagen auch das Auftreten eines Fehlers in Hilfsstromkreisen von Geräten oder Hilfsstromkreisen der Anlage umfassen.
In diesem Fall sind Schäden die häufigsten Brandursachen, gefolgt von der Entzündung sekundärer Schaltkreise der Geräte sowie der Erwärmung und Beleuchtung von Schränken und Geräteräumen. Die Brandursache können auch Schäden an den Kühlsystemen von Leistungstransformatoren, Kommunikations- und telemechanischen Geräten sowie Lüftungssystemen von Räumlichkeiten sein.
Verstoß gegen Brandschutzvorschriften
Eine recht häufige Ursache für Brände in Elektroanlagen ist ein Verstoß gegen die Anforderungen der aktuellen normativen Dokumente zum Brandschutz.
Erstens ist es der unvorsichtige Umgang mit Feuer. Feuer kann durch Rauchen an einem nicht näher bezeichneten Ort, brennendes Gras und Müll verursacht werden.
Die Nichtbeachtung von Brandschutzmaßnahmen bei Schweißarbeiten oder der Verwendung brandschutztechnisch gefährlicher Elektrowerkzeuge kann zu Bränden führen.
Der nächste Grund ist die Entzündung brennbarer Materialien und brennbarer Flüssigkeiten aufgrund einer Verletzung der Anforderungen für deren Lagerung und Verwendung.
Beim Betrieb offener Verteilergeräte ist es notwendig, Gras und Bewuchs rechtzeitig zu ernten. Eine vorzeitige Reinigung des Bereichs, insbesondere von trockenem Gras, ist eine häufige Brandursache in Elektroinstallationen.
Die Brandursache kann auch das Eindringen von Vögeln und Tieren in elektrische Geräte und Verteilerschränke sein. Durch freiliegende Öffnungen in Geräteschränken dringen Tiere leicht in spannungsführende Teile ein und können schwere Notsituationen verursachen.
Laut Statistik werden 43,3 % aller Brände in elektrischen Haushaltsinstallationen, Netzen und Elektrogeräten durch Kurzschlüsse verursacht, 33,3 % durch elektrische Heizgeräte, 12,3 % durch Überlastung von Elektromotoren und Netzen, 4, 6 % – durch die Bildung großer lokaler Übergangswiderstände, 3,3 % – durch Lichtbögen und Funkenbildung, 3,2 % – durch die Erwärmung von Strukturen während des Spannungsübergangs (Entfernung) zu ihnen.
— Gripas S.A.
Das Vorgehen des Personals bei einem Brand in einer Elektroanlage
Wenn in einer Elektroinstallation Brandzeichen auftreten, sollten Sie zunächst die Situation beurteilen und sich einen Überblick über das Geschehen verschaffen.
Darüber hinaus ist es notwendig, unverzüglich das höhere Personal über den Vorfall zu informieren – den diensthabenden Disponenten, den Schichtleiter, den Vorarbeiter der Abteilung usw. Um keine Zeit zu verschwenden, sollten alle Handlungen, Aufgaben des übergeordneten Personals, die Ergebnisse der Inspektionen in einem Entwurf festgehalten werden.
Nach Einschätzung des Ausmaßes der Brände wird ein weiteres Vorgehen festgelegt. Kann der Brand nicht selbständig durch das Personal in der Elektroinstallation gelöscht werden, ist ein Anruf der Feuerwehr über die bestehende Verbindung – Mobil- oder Festnetztelefon, interne Telefonkommunikation – erforderlich.
Wenn die Feuerwehr eintrifft, ist es notwendig, sie zu treffen, ihr eine Sondergenehmigung zum Löschen des Feuers zu erteilen und zuvor die erforderlichen Maßnahmen zur elektrischen Sicherheit zu treffen. Es ist außerdem erforderlich, die Geräte zu erden, die erforderliche Schutzausrüstung bereitzustellen, die möglichen Zugangswege, die Orte für die Erdung der Geräte, den Standort des Hydranten und anderer Wasserversorgungselemente anzuzeigen.
Im Folgenden werden wir die Nuancen bezüglich der Organisation der Feuerlöschung genauer betrachten.
Elektrische Gefahr
Beim Löschen eines Feuers in Elektroinstallationen müssen Sie zunächst daran denken über die Gefahr eines Stromschlags beim Löschen des Feuers.
Daher ist im Brandfall zunächst die Deaktivierung der brennenden Geräte erforderlich. Wenn es sich um ein Schaltgerät, zum Beispiel einen Schalter, handelt, weist das Vorhandensein von Feuer darauf darauf hin, dass es sich in einem beschädigten Zustand befindet und nicht kontrolliert werden kann.
In diesem Fall ist es notwendig, die Brandquelle auszuschließen, indem die Stromversorgung aller Quellen, die diesen Abschnitt des Stromnetzes versorgen, abgeschaltet wird, der Stromkreis mit Trennschaltern zerlegt wird und anschließend die Stromversorgung anderer Geräte wiederhergestellt wird.
Denken Sie bei der Brandbekämpfung auch daran, dass die Gefahr eines Stromschlags durch in der Nähe befindliche Geräte besteht. Stellen Sie daher vor dem direkten Löschen eines Feuers sicher, dass in der Nähe befindliche Geräte keine Gefahr eines Stromschlags darstellen, und führen Sie gegebenenfalls die erforderlichen Transfers durch.
Beim Ausschalten des Geräts können Verbraucher, die in der Stromkategorie sehr wichtig sind, ausgeschaltet werden. Daher ist es erforderlich, das Personal des Benutzers über den Gerätebrand und den ungefähren Zeitpunkt für die Wiederherstellung der Stromversorgung je nach Situation zu informieren. Bei Vorhandensein von Notstromversorgungen ist es erforderlich, die Stromversorgung behinderter Verbraucher schnell wieder einzuschalten.
Besonderes Augenmerk sollte auf die elektrische Sicherheit der Feuerwehr gelegt werden, die zur Brandbekämpfung in der Anlage eintraf. Es ist notwendig, sie über die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen und die Notwendigkeit der Anwendung bestimmter Maßnahmen zu unterrichten elektrische Schutzausrüstung und geben Sie sie jedem Teammitglied.
Feuerlöschgeräte müssen fehlerfrei geerdet sein, das heißt über eine tragbare Erdungsstrecke, die einer bestimmten Spannungsklasse entspricht, mit einem nahegelegenen Erder verbunden sein.
Feuer mit verfügbaren Mitteln löschen
Abhängig von der Situation und der Verfügbarkeit der notwendigen Feuerlöschausrüstung kann die Entscheidung getroffen werden, den Brand selbstständig und ohne Einschaltung der Feuerwehr zu beseitigen.
In diesem Fall handelt es sich um den Einsatz primärer Feuerlöschmittel – Feuerlöscher, Sand aus Kisten, die sich auf dem Gebiet der Verteilungsgeräte befinden.
Feuerlöscher mit Pulver bzw Arten von Kohlendioxid… Diese Feuerlöscher dürfen zum Löschen von Geräten nur mit Spannungen bis 1000 V verwendet werden – normalerweise ist diese Information auf dem Feuerlöscher angegeben. In Elektroinstallationen mit einer Spannungsklasse über 1000 V ist der Einsatz von Feuerlöschern nur nach Spannungsfreischaltung des Gerätes möglich.
Zu den Hauptmitteln zum Löschen eines Feuers gehören auch Hilfsmittel, die sich auf Feuerschutzschilden befinden – spezielle Kegeleimer, Bajonettschaufeln, Schrott, Filz (Feuerdecke), Feuerhaken.
Einzelne Arten Leistungstransformatoren, Spartransformatoren, Strombegrenzungsdrosseln kann mit automatischen Feuerlöschanlagen ausgestattet werden. Im Brandfall muss dieses Gerät automatisch oder ferngesteuert über die Zentrale eingeschaltet werden.
Maßnahmen zur Verbesserung der Wirksamkeit personeller Maßnahmen bei der Brandbekämpfung
Um Brände schnellstmöglich zu beseitigen und das Personal, das die Elektroinstallationen bedient, richtig und effizient zu handeln, werden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen.
Erstens handelt es sich um die Entwicklung von Einsatzplänen zum Löschen von Bränden – den sogenannten Feuerlöschkarten. Für jedes Gerät wird eine individuelle Karte entwickelt (eine Gerätegruppe in einer Zelle, ein Schrank etc.), die Folgendes liefert Empfehlungen, welche Sicherheitsmaßnahmen im Brandfall getroffen werden sollten und auf welche Weise und mit welchen Mitteln das Feuer gelöscht werden soll. Durch den Einsatz dieser Karten wird die Zeit zum Löschen eines Feuers erheblich verkürzt und mögliche Fehlhandlungen ausgeschlossen.
Zweitens geht es um die Durchführung von Brandschutzschulungen für das Personal. Ziel dieser Veranstaltung ist es, praktische Handlungskompetenzen für den Fall von Notfallsituationen zu erwerben, die zu einem Gerätebrand führen. Die Schulung sieht die bedingte Ausführung von Handlungen vor, mehrere Möglichkeiten zur Entwicklung einer konkreten Situation und die entsprechenden Handlungen des Personals werden berücksichtigt.
Zur Kontrolle des Servicepersonals wird eine periodische Wissensprüfung zu Brandschutzfragen durchgeführt.